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HamburgHamburgYeah, Krawall & Remmidemmi

Argumentationshilfen zu ein paar gewaltigen Protesten

Alle Jahre wieder gibt es sie: Gipfeltreffen, Bundesparteitage oder Naziaufmärsche, die „von gewalttätigen Protesten begleitet” werden, wie es dann so schön in den Nachrichten heißt. So auch in Hamburg im Juli 2017. Zum G20-Gipfel versammelten sich die Merkels, Trumps, Erdogans und weitere Staatsoberhäupter der „wichtigsten Industrie- und Schwellenländer” zwei Tage lang und inszenierten rund um die neu erbaute Elbphilharmonie zu den Klängen von „Freude, schöner Götterfunken” Verhandlungen über die Verwaltung der Welt. Danach rückten vor allem die Bilder teils militanter Gegenproteste in den Fokus der Öffentlichkeit: Abgefackelte Fiat Puntos, brennende Barrikaden und ein geplünderter REWE. Neben den wenigen sachlichen Analysen dieser „Randale” reichte die Bandbreite der Einschätzungen von gruseligen Vergleichen, wie „Es war der Holocaust” (eine Anwohnerin), bis zu eher gelangweilt vorgetragenen Hinweisen, die „Krawalle” seien doch letztlich unpolitisch. Weiterlesen →

Heaven knows I’m miserable now…

Was die Sorge für eure Mitmenschen mit dem Kapitalismus zu tun hat

Möchtet ihr nicht auch manchmal auf dem Pausenhof, im Büro oder im vollen Vorlesungssaal aufstehen und schreien? Oder heulen? Weil die Arbeit nervt, die Uni nervt, die Schule nervt, die Ausbildung nervt, das Jobcenter nervt? Aber: (negative) Gefühle im öffentlichen oder halb-öffentlichen Raum ausleben, das geht irgendwie nicht. Mit der Zeit lernen wir nämlich ziemlich gut, dass bestimmte Gefühle ‚draußen‘ nichts zu suchen haben. Für diese Gefühle – sei es Stress in der Schule oder Scheiß-Erfahrungen mit Rassismus und Sexismus, die manche von uns jeden Tag machen – ist in der Öffentlichkeit wenig Platz. Denn es wird von Euch erwartet zu funktionieren. Ihr dürft zum Beispiel nicht mal eben bei der Arbeit blaumachen, weil euch jemand das <3 gebrochen hat. Die Gefühle, verbannt aus der Öffentlichkeit, sind damit nicht unbedingt aus der Welt. Sie holen uns im Privaten wieder ein und finden da ihren Ausdruck. Im besten Fall bekommen wir dort Unterstützung durch andere Menschen, im schlechteren Fall sind wir allein. Wir finden, dass auch diese Verbannung der Gefühle ins Private was mit dem Kapitalismus zu tun hat und genauso kritisiert gehört. Denn mal ehrlich, uns solls gut gehen, aber nicht damit wir besser arbeiten können, sondern damit wir ein schöneres Leben haben! Weiterlesen →

„Wir können doch eh nichts ändern…“

Warum das nicht zufällig die Ansicht vieler ist und was sich dagegen tun ließe

„Ob ich zur Demo gehe oder nicht, das macht doch eh keinen Unterschied!“ – Wer hat das nicht schon mal zu hören bekommen? Oder ist selber genau daran verzweifelt? Mit diesem Gefühl der Ohnmacht haben wir uns auseinandergesetzt. Weiterlesen →

You can stand under my umbrella!

Warum die radikale Linke geil und caring werden muss – Bericht eines Redaktionsmitglieds.

Eine männlich dominierte Gruppe, die jeden Dienstagabend schlecht gelaunt über Haupt- und Nebenwidersprüche debattiert, wobei der Unentspannteste den Ton angibt – so stellen sich die meisten Leute das Leben in der radikalen Linken vor. Auch deshalb hält sich hartnäckig das Vorurteil, dass Leute, die die Gesellschaft für grundsätzlich falsch eingerichtet halten, ja wohl logischerweise permanent sturzunglücklich sein müssten.
Was für ein Blödsinn! Warum das Leben in der radikalen Linken selbst in rückschrittlichen Zeiten viel mehr Glück bietet als die bürgerliche Norm-Gesellschaft, und wie es noch besser werden könnte, erzählt der folgende Artikel. Weiterlesen →

„…never mind Fahnenmeer?“ Naja, wenigstens Aufkleber kleben

In ein paar Tagen geht’s wieder los: Springers ehemals heißes Blatt fürchtet zwar noch, dass „die“ „uns“ mit Streiks „unsere“ EM „versauen“ (die französische Polizei drischt ja schon brutalstmöglich in die Menge).
Die Namen der eigenen Herrschaft werden nationaltrunkene Menschen trotzdem wieder munter durch Straßen und Auen tragen. Aber obacht: Die tun beim „Wir“- und „die Anderen“-Spielen nur so happy & relaxed – auf ihr nationales Tun angesprochen, reagieren die gar nicht mehr cool.
Um eure Straßen trotzdem auf zivilisatorischem Mindeststandard zu halten & kollektiver Schland-/National-Beflaggung was entgegenzusetzen, können Aufkleber dienen: Wir haben gerade zufällig welche zur EM gebastelt und verschicken die kostenlos – gern auch mitsamt Zeitungen, die ihr irgendwo auslegt oder verteilt.
Solange der Vorrat reicht, einfach Mail an saz@riseup.net

Abschließendes zum ‪#‎Cakegate‬ (31.05.2016)

Jetzt hat sich der erste Rauch verzogen und wir werfen einen genaueren Blick auf die Ereignisse. Sahra Wagenknecht hat beim LINKEN-Bundesparteitag in Magdeburg eine Torte abbekommen. Grund waren ihre Äußerungen in der Flüchtlingsdebatte, in der sie von verwirktem „Gastrecht“ und ähnlichem schwadronierte. Die Reaktionen sind erwartbar empört, sowohl bei den anderen Parteifunktionär_innen als auch bei der Presse. Besonders hervorgetan im schlechten, unsauberen Journalismus hat sich Rainer Meyer, alias @faz_donalphonso,

„FAZ: Denn sie wissen, wer die Torte auf Sahra Wagenkecht warf“

Dazu an dieser Stelle ein paar Kommentare der Straßen aus Zucker-Redaktion:
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Hoch die Hände, Wochenende!

Fr. 29.04. // 23:59 // ://about blank

_ ZAMILSKA (Untuned Records, PL) *LIVE*
_ Fantastic Man (Superconscious / FCR / AU)
_ Cloak (Void)
_ fr. JPLA (Institut fuer Zukunft)
_ DJ HIRAX b2b Sarah For Sure (Cases of Madness)
_ Remap (Des Rues de Sucre)
_ Julia Go (Katermukke/Neu West Berlin)
_ Pripyat AR (Deleuzian Century)
_ Flashy Trashy DJ Team
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„Punk funktioniert halt mit acht Zeilen und nicht mit einer großen Erklärung“

Ein Interview mit Johnny Bottrop, dem Gitarristen der Terrorgruppe über Affen, Weihnachtsbäume und Gentrifizierung

SaZ: Das Cover eures neuen Albums ziert ein Selfie eines Affen. Sind die Urheberrechtsklagen mit dem Bild geklärt oder droht euch der finanzielle Ruin, wenn der Affe doch noch klagt?

Johnny: Auf den Affen-Selfie sind wir tatsächlich deswegen gestoßen, weil der Urheberrechsstreit im Internet so herrlich hochgekocht ist: Fotograf gegen Wiki-Commons, Peta gegen den Fotografen, Peta gegen Wiki-Commons… und bis heute eigentlich immer noch ungeklärt ist und wohl auch für immer und alle Zeiten ungeklärt bleiben wird. Weiterlesen →

Die SaZ #10

„Na, auch schon wach?“ „Wo sind Deine Hausaufgaben?“ „Kann ja sein, dass es bei Dir zuhause so läuft, aber hier gelten nunmal andere Regeln.“
Kein Tag ohne tu-dies-und-tu-das. Mach Dich besser, bück Dich hoch, burn dich aus: Was in der Schule schon nervt, wird danach nicht besser und hilft nur manchen in einem „später“, das wir nicht erleben wollen.
Wir wollen nicht um einen Praktikumsplatz kämpfen, sondern träumen von einer Hängematte.
Wovon wir genug haben und was wir lieber wollen, lest ihr in dieser, der zehnten(!) Ausgabe Straßen aus Zucker.
Nicht für die Schule, für das Leben lesen wir!

Lest hier on­line oder be­stellt euch Aus­ga­ben zum Lesen und Ver­tei­len.

#10 Titel

SaZ # 9 geht online!

It doesn‘t matter if you‘re black or white…schön wär‘s, Michael! Stimmt schon, vielen kann es egal sein. Hautfarbe: Hmmm….hellbeige? Rosa? Wer nicht als weiß durchgeht, kennt sich besser aus. In unserer neunten Ausgabe der Straßen aus Zucker befassen wir uns mit Rassismus – eine weitere Begrenzung der Welt, auf die wir uns nicht geeinigt haben. Wir haben versucht herauszufinden, wie diese Strukturen entstanden sind, die uns vom schönen Leben trennen, wie sie wirken und wie sie erhalten werden.

#9 Titel

Die Arbeit an der Ausgabe war nicht leicht. Wie über Rassismus schreiben, wenn es keine unmittelbaren eigenen Erfahrungen damit gibt? Es gibt Menschen, die können sich aussuchen, ob und wann sie sich mit Rassismus beschäftigen wollen. Dass sie aus Kreuzberg kommen, wird ihnen vielleicht nicht geglaubt, aber mit einem kleinlauten „Pankow“, „Brandenburg“ oder „Wien“ ist die Frage nach der Herkunft für das Gegenüber dann abschließend geklärt. Ihre guten deutschen Sprachkenntnisse müssen sie nicht dauernd erklären, nicht die Bedeutung ihres Namens kennen. Keine Aufforderung, sich zu integrieren oder „wieder zu gehen“. Warum „Refugee“ „Fighter“ bedeutet, warum es immer noch Rassismus gibt, obwohl fast niemand Rassist_in sein will – und welche Rolle dieses blöde Deutschland dabei gerne spielt. Das und mehr in diesem Heft.

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