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Bildet Black-Blogs!

Wie Rechte im Netz auftreten, was das mit Kommentarspalten bei Spiegel-Online zu tun hat und was wir von Online-Antifaschismus halten

Auch wenn manche immer noch glauben, das Netz sei ein Hort der Demokratie, der uns nur in den letzten Jahren von einer kleinen Hater-Minderheit verdorben wurde – wir finden, es ist an vielen Stellen ein ziemlich hässlicher Ort. Neben all den „besorgten“ Bürgis tummeln sich hier Faschist*innen und lupenreine Oldschool-Nazis und tragen jeweils ihre Ideologien ins Netz, verbreiten Rassismus, Sexismus und Nationalismus. Dabei gehen die Rechten organisiert vor, schüchtern politische Gegner*innen ein, erkämpfen sich die Kommentarspalten und scheinen den Kampf um die Aufmerksamkeit zurzeit zu gewinnen. Und auch ohne Fascho-Trolle passiert viel Widerliches. In den sozialen Netzen entlädt sich Enthemmung und Hetze. Da soll noch jemand von zivilisiertem Meinungsaustausch reden. Sehen wir nicht.

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Talk To The Hand

Warum wir nicht mit Rechten reden (aber mit Opa Erwin manchmal schon)

„Man kann doch über alles reden“, heißt es ja immer, wenn es mal wieder Streit im Freundeskreis gibt – Appelle an Gespräche, Toleranz und Vertragen. Auch wir finden es gut, wenn man sich zuhört, miteinander diskutiert. Aber: Eben nicht mit allen und nicht überall. Mit AfD & Co. wollen wir keinen „Dialog auf Augenhöhe“ führen. Denn Meinungspluralismus hört da auf, wo Menschenfeindlichkeit anfängt. Daher: Talk To The Hand, Fundamentalist*innen dieser Welt!

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Die Partei, die Partei, die ist immer schlecht

Jetzt in Parteien engagieren? Auf Corbyn, Sanders, Mélenchon, #aufstehen, Podemos, … Illusionen setzen!

Alle Jahre wieder wird sie entdeckt: die Partei oder die prominente Person, in die alle Fortschrittlichen ihre Hoffnungen setzen. Mit der alles besser wird. Die Linke an die Macht! Go Schulz! Manche Hoffnungen tragen einige Jahre, andere nur wenige Monate. Meist hören sie auf, wenn die Macht dann wirklich erreicht ist. Aber woher kommen diese Hoffnungen? Warum sind sie so resistent gegen Argumente und Geschichte? Warum werden sie notwendig enttäuscht? Und wieso liegt das alles selten an Dienstwagen und Verrat?

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Die Freiheit, die sie meinen

Über den Struggle, Bündnisse mit Liberalen bilden zu müssen, obwohl sie eigentlich Teil der Gesamtscheiße sind

In dieser Ausgabe geht es oft darum, wie viel Macht die Rechtsradikalen in letzter Zeit gewonnen haben. Gleichzeitig könnte man aber denken: Viele finden Nazis doch eher scheiße. Die Medien sind, auch wenn sie mal Positionen der AfD oder FPÖ übernehmen, meistens gegen Rassismus eingestellt. Und wer hat nicht schon mal Böhmermann gefeiert oder sich über Merkel gefreut, wenn sie rassistischen Diskussionen entgegnete, sie sehe Menschen nicht an, welchen Pass sie hätten. In den USA gab es vor ein paar Jahren den ersten schwarzen Präsidenten und wenigstens ist nicht Seehofer Bundeskanzler. Sogar die Homo-Ehe gibt‘s jetzt. Im Großen und Ganzen läuft’s doch, solange die Mehrheit liberal statt autoritär, bürgerlich statt faschistisch drauf ist.

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Weiße Maleranzüge und gute Argumente

Unter dem Label „Nationalismus ist keine Alternative“ (NIKA) engagieren sich Aktivist*innen in ganz Deutschland gegen neue Rechte und staatlichen Rassismus. Lisa und Jeff sind im regionalen Bündnis „NIKA Bayern“ aktiv. In diesem Zusammenschluss von Aktivist*innen aus Dörfern und Städten zeigen sie: Antifaschismus ist machbar – auch jenseits großer Universitätsstädte…

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Das Falsche vs. das Falsche … oder: Was tun?! Eine Einleitung in diese Ausgabe

Wann hören die schrecklichen Nachrichten endlich wieder auf? Warum werden halbwegs tolerante Positionen so massiv angegriffen, dass man es kaum mehr schafft, die wirklich menschenfreundlichen in die Diskussion einzubringen? Wir leben in hässlichen Zeiten. Extrem rechte Parteien sitzen im deutschsprachigen Raum in allen Parlamenten – oder sogar in der Regierung. Angriffe gegen Refugees geschehen so häufig, dass sie es selten mehr in die Nachrichten schaffen und selbst im ach so liberalen Berlin gibt es Gewalttaten gegen Menschen mit Kippa, Kopftuch oder gegen Transpersonen auf offener Straße. 88 Prozent der deutschen Bevölkerung wollen, dass sich Geflüchtete mehr „in unsere Kultur integrieren“, wobei Integration heute nichts anderes heißt als Drangsalierung und Menschenmaterial sortieren. Schauen wir über Kaltland hinaus, sieht es leider nicht besser aus: rechtsradikale Parteien gewinnen überall an Einfluss, faschistische Gruppen an Präsenz und autoritäre Staatsoberhäupter mit offenkundig rassistischen, sexistischen und anders gewaltvollen Positionen lassen sich in fast jeder Region als Erlöser der Nation feiern.

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„Die gefährlichste Gang der Stadt ist die Antifa“

So hyperventilierte einst Heinz Buschkowsky als rechts-konservativer SPD-Bürgermeister von Berlin-Neukölln. Hatte er damit ausnahmsweise mal Recht? Geht so. Denn tatsächlich gibt es „die“ Antifa genauso wenig als einheitliche Gruppe oder Bewegung wie „den“ schwarzen Block. Eine Straßengang ist sie auch nicht. Die Antifaschistische Aktion ist vielmehr ein vielseitiger politischer Kampf gegen die Faschist*innen in den letzten 90 Jahren – inklusive Diskussionen um die richtige Kritik, um Strategien und Konzepte.

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(Bild: SMAC-Film)

„Wo bleibt die RAF, wenn man sie braucht?“ Martin Sonneborn schaltet sich im SaZ-Interview in Merkel-Nachfolgedebatte ein

(Bild: SMAC-Film)

Ein Gespräch mit dem Satiriker Martin Sonneborn (Die Partei, MdEP, Herausgeber Titanic)

(Vorabdruck aus der Straßen aus Zucker #14, hier zur gesamten Ausgabe als pdf)

Herr Sonneborn, wir sind kritisch, haben aber auch ein paar harmlose Fragen mittendrin eingebaut, quasi als Wohlfühlinseln. Und steigen mal mit einer Schmeichelei ein: Wir nehmen die „Partei“ als einen zentralen antifaschistischen Akteur wahr, ihre Plakate beziehen oft klar Stellung. Und wenn man sich den Erfolg anderer Satireparteien in Europa anschaut, gibt es ja auch gute Gründe, den Platz links zu besetzen. Aber müsste man, wenn es gegen die Faschisierung geht, nicht zu stärkeren Mitteln als Klamauk und Satire greifen?

Doch, natürlich. Aber wird das mit den Wohlfühlinseln auch gedruckt?

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