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ad Tortenwurf

„Wer sein Gastrecht missbraucht, der hat sein Gastrecht eben auch verwirkt“ (Sahra Wagenknecht)

Heute morgen lasen wir in der Bams und der FAZ, dass die Torte auf obige „Links“politikerin aus Zuckers Blätterwald kam („Er gab an, für das linksautonome Blog „Straßen aus Zucker“ zu arbeiten“). Als Redaktion der Straßen aus Zucker lieben wir natürlich Torten, gerne auch mit viel Sahne. Und finden die brandstiftenden Aussagen von Sahra Wagenknecht zur Flüchtlings’krise‘ ziemlich unterirdisch (https://www.freitag.de/autoren/felix-werdermann/auf-rechten-abwegen), wie wir auch die Aufregung um eine leckere Schokotorte in dieser angeblich so bewegungsnahen Partei nicht ganz nachvollziehen können.

Aber während des Parteitags hatten alle unsere Redaktionsmitglieder Anderes zu tun: Am See sitzen, die nächste Ausgabe planen, Demos organisieren, feiern gehen. Kurzum: Wir waren’s nicht. Wie wir das Ganze konkret finden diskutieren wir bald im Zuckerwürfel-Kollektiv – stay tuned, friends!

Hoch die Hände, Wochenende!

Fr. 29.04. // 23:59 // ://about blank

_ ZAMILSKA (Untuned Records, PL) *LIVE*
_ Fantastic Man (Superconscious / FCR / AU)
_ Cloak (Void)
_ fr. JPLA (Institut fuer Zukunft)
_ DJ HIRAX b2b Sarah For Sure (Cases of Madness)
_ Remap (Des Rues de Sucre)
_ Julia Go (Katermukke/Neu West Berlin)
_ Pripyat AR (Deleuzian Century)
_ Flashy Trashy DJ Team
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„Punk funktioniert halt mit acht Zeilen und nicht mit einer großen Erklärung“

Ein Interview mit Johnny Bottrop, dem Gitarristen der Terrorgruppe über Affen, Weihnachtsbäume und Gentrifizierung

SaZ: Das Cover eures neuen Albums ziert ein Selfie eines Affen. Sind die Urheberrechtsklagen mit dem Bild geklärt oder droht euch der finanzielle Ruin, wenn der Affe doch noch klagt?

Johnny: Auf den Affen-Selfie sind wir tatsächlich deswegen gestoßen, weil der Urheberrechsstreit im Internet so herrlich hochgekocht ist: Fotograf gegen Wiki-Commons, Peta gegen den Fotografen, Peta gegen Wiki-Commons… und bis heute eigentlich immer noch ungeklärt ist und wohl auch für immer und alle Zeiten ungeklärt bleiben wird. Weiterlesen →

„Nationalismus und konservatives Gedankengut durchdringen alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens“

Für SaZ #11 holten wir O-Töne von Menschen ein, die sich weltweit rechten Bewegungen widersetzen.

Partho aus West-Bengalen, der bei Sanhati aktiv ist:
Der Hindu-Nationalismus ist eine rechte Bewegung, deren Ziel ein einheitlich hinduistischer Nationalstaat ist. Die organisatorische Stärke dahinter liegt in der radikal-hinduistischen Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS), der Nationalen Freiwilligenorganisation, die auf Strömungen aus den 1920ern zurückgeht und deren Gründer offen ihre Bewunderung für Hitler zum Ausdruck brachten.
Heute behauptet das RSS, die größte nichtstaatliche Organisation der Welt zu sein, die unter anderem die Bharatiya Janata Party (BJP), die aktuelle neoliberale Regierungspartei Indiens, hervorgebracht hat. Zu ihrer politischen Taktik gehört weit verbreitete Propaganda gegen Muslime und Kommunist_innen. Beide werden als antinational bezeichnet.
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Einmal Pommes, bitte …aber ohne Kartoffeln, Salz und Fett

Über rechte Ökonomiekritik und die Suche nach den Schuldigen
„Es ist doch nicht alles schlecht!“ Ein Satz, der ganz besonders dann nervt, wenn man etwas kritisiert hat, beschreibt recht gut die Einstellung, welche die meisten der hier lebenden Menschen zum kapitalistischen Wirtschaftssystem haben. Aus dessen Hauen und Stechen in der Konkurrenz wird der gesunde Wettbewerb, der das Geschäft belebe. Anstatt der Tatsache, dass es bei allem nur ums Geld geht, wird vom ehrlichen Handwerk, der Erfinderin mit den pfiffigen Ideen und dem Künstler, der das alles nur für die Kunst macht, erzählt. Kapitalismus, aber bitte ohne Krisen, Armut, Konkurrenz und Ausbeutung.
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Feminismus konkret machen

Ein Interview mit der Band Chvrches

SaZ: In der letzten Zeit habt ihr Euch immer wieder gegen sexistische Posts auf Eurer Website und ebensolche Angriffe auf Lauren positioniert. Hat das Thema Feminismus Euch auch schon vorher beschäftigt?

Iain Cook: Die Debatte in unserer Fan-Community und der Öffentlichkeit hat glaube ich allgemein Bewusstsein geschaffen, und wenn wir es schaffen, eine Stimme gegen Sexismus und für den Feminismus zu sein, ist das toll. Aber wir nutzen jetzt nicht wirklich unseren Einfluss, um politische Themen zu besetzen, wir sind in erster Linie eine Band und haben aber gleichzeitig damit zu tun, was alltäglich so passiert.
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„Frauen, Männer und mehr?!“

So der ängstlich-erstaunte Titel eines Workshops auf dem evangelischen Kirchentag. Warum sich inzwischen auch die Kirche mit dem Kampf für eine Gesellschaft auseinandersetzen muss, in der mehr möglich ist als zwischen zwei starren Geschlechterrollen zu wählen, und warum es so viele Leute gibt, die sich dagegen wehren – auch wenn es ihnen und allen anderen darin besser gehen würde.

Viele Leute haben auch heute noch ziemlich starre Vorstellungen oder sogar Vorschriften im Kopf, was eine Frau und was ein Mann ist, und wie sich diese zwei Geschlechter zu verhalten haben. Zwar hat die Ansage, dass es nicht zwei, sondern viele Geschlechter gibt, und jede_r von uns sich selbst das passende aussuchen darf, inzwischen die breite Öffentlichkeit erreicht. Das heißt jedoch nicht, dass sie schon überall selbstverständlich geworden wäre. Für viele ist das Konzept von zahlreichen, nicht natürlichen, sondern in erster Linie gesellschaftlich gemachten Geschlechtern noch neu – und ruft Verunsicherung und oft auch Abwehr hervor.
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WHAT THE FUCK?!

Das WTF!-Bündnis besteht aus queerfeministischen, antifaschistischen und autonomen Gruppen sowie Einzelpersonen – Wir haben uns mit Sarah Bach, der Sprecherin des Bündnisses, über den jährlich stattfindenden „Marsch für das Leben“ und seine Hintergründe unterhalten.

SaZ: Für uns ist das Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper eine Selbstverständlichkeit. Wofür gehen die Teilnehmer_innen beim „Marsch für das Leben“ auf die Straße?

Sarah: Das große Thema des Marsches ist die komplette Illegalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Darüber hinaus wird ein Verbot von Sterbehilfe, Suizid etc. gefordert.
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Eine rechte Bewegung namens Islamismus

…und wie sich unsere Kritik von anderen (vermeintlichen) Islamismuskritiker_innen unterscheidet
Die mediale Berichterstattung weltweiter Bedrohung durch islamistische Gewalt nimmt seit einigen Jahren stetig zu: Bombenanschläge in Nigeria durch Boko Haram, die Angriffe in Paris, Misshandlungen und Folter durch den Islamischen Staat (IS). Dabei gibt es islamistische Ideologien schon lange. Im 20. Jahrhundert werden sie zur politischen Grundlage in vielen Ländern, beispielsweise im Iran seit 1979. Islamismus hat sich von einem Randphänomen zur derzeit bestorgansierten rechten Bewegung weltweit entwickelt, die für viele Menschen eine ernsthafte und alltägliche Gefahr darstellt.
Die Entwürfe von Staat und Gesellschaft, wie sie von islamistischen Strömungen angestrebt werden, gründen auf der Scharia, dem islamischen Recht. Dieses soll in allen Lebensbereichen gelten. Darunter leiden dann Frauen, Homosexuelle, Andersgläubige oder transgeschlechtliche Menschen, darunter auch Muslime und Muslima, die ihre Religion anders leben. Aber auch nur „ganz normale“ Jugendliche haben dann nichts zu lachen: So haben IslamistInnen im Gazastreifen etwa Internetcafés, Musikläden und Spaßbäder bombardiert, geschlossen, angegriffen – weil Gott Zocken, Tanzen, Musik hören und Planschen angeblich nicht gut findet.
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„In Rojava ist eine Revolution geschehen“

Über Widerstand gegen Islamismus und den Aufbau einer anderen Gesellschaft in Nordsyrien
2012 vertrieb die westkurdische Bevölkerung in Syrien das Baath-Regime und baute selbstverwaltete Strukturen in der Region Rojava auf, die sie seitdem gegen die IslamistInnen des Islamischen Staats und anderer reaktionärer Kräfte verteidigt. Wir sprachen mit Ercan Ayboga, der in Nordkurdistan in der Ökologiebewegung aktiv ist und zusammen mit anderen das Buch „Revolution in Rojava. Frauenbewegung und Kommunalismus zwischen Krieg und Embargo“ (19,80 Euro, VSA) rausgegeben hat.
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