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„Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl“,

erklärte einst Fußball-Legende und Hobby-Germanist Andy Möller.

…wir fühlen uns den ganzen Tag irgendwie. Und nicht selten erhalten wir den gut gemeinten Ratschlag, uns im Zweifel doch auf unsere Intuition zu verlassen: „Mach, was dein Herz dir sagt“. Lauschen wir den Weisheiten von Großmutter, unserem besten Freund oder der Neon, dann scheinen Gefühle oft eine höhere Instanz darzustellen, die man als Mensch nun mal ganz natürlich so hat.

Zwar lernt man im Leben dazu: Wie wir zu viel Energydrink vom Verliebtsein unterscheiden können und dass auch das zehnte gebrochene Herz noch weh tut und zur Trennung dazugehört. Genauso wie die Angst vor gefährlichen Tieren oder die Gewissheit: Es IST peinlich zu sehen, wie jemand Klopapier unterm Sneaker spazieren trägt – ja, schon seit ner ganzen Weile, ja, durch den ganzen Club.

Weil es eben alles doch nicht so einfach ist und Gefühle nicht einfach nur da sind, sondern immer mit den jeweiligen Verhältnissen zusammenhängen. Gerade die moderne bürgerliche Gesellschaft hat Gefühle als etwas entdeckt, aus dem Profit geschlagen werden kann und das gar nicht mehr nur ausschließlich privat ist – da haben Menschen Gefühlshaushalte, checken und steigern eigene Marktwerte und investieren in Beziehungen. Dazu diese Ausgabe #13.

Soli-Sause im Möbel Olfe, Berlin

Solidarität vom Fass am 4. Dezember 2017 (Montag): 20:00-03:00Uhr

Möbel Olfe (Reichenberger Strasse 177, am Kottbusser Tor, Berlin)

Music:
Σαλ (Drunken Kitten Club)
Pop Shot Boys (des rues des sucre)

Soli-Schnaps, Pop´n Trash, Tombola, Plakat-Release!

Die Straßen aus Zucker laden am 4.12.17 herzlich zu einem Kneipenabend in der Möbel Olfe ein. Die Einnahmen gehen an das Zeitungsprojekt.

Für den Abend ist einiges geboten: Neben Soli-Schnaps, Süßigkeiten und Bier zapfenden Redaktionsmitgliedern stellen wir unser brandneues Plakat vor, dass nur darauf wartet, in euren WG-Küchen, Büros oder Schulen aufgehängt zu werden (ein kleiner Vorgeschmack auf das Plakat seht ihr im Titelbild).

Darüber gibt es Hits, Hits, Hits und eine Tombola mit goßartigen Preisen. Bisher untersützen uns Jungle World, Audiolith Records, ://about party, B-Lage / Neukölln, Tristeza :: kollektivkneipe ::, Black Mosquito, Café Dritter Raum, k-fetisch mit Gutscheinen, Frei-Tickets und Merch! Da lohnt es sich mitzuspielen.

Eintritt auf Spendenbasis: 3- x Euro!
Ab 5 Euro gibt es ein Plakat.

Wir freuen uns auf Euch. Wir sehen uns an der Bar!

Geheimdienst gib Handy – online Lesen!

 

Die Texte unserer Broschüre „Geheimdienst gib Handy“ über den Inlangsgeheimdienst „Verassungsschutz“ könnt ihr jetzt auch online lesen (oder bestellen / als PDF herunterladen):

Zeitleiste: Was macht eigentlich der Staatsschutz so?

1. August 1955

Horst Schrübbers, durch dessen Wirken als Staatsanwalt im Nationalsozialismus zahlreiche Menschen im KZ umkamen, wird Präsident des 1950 gegründeten Bundesamts für Verfassungsschutz und bleibt das bis 1972. Der Verfassungsschutz ist vielfach mit alten SS-, SA-, NSDAP-Mitgliedern besetzt, was aber zu sagen erst kein Skandal mehr ist, nachdem alle tot oder hochbetagt sind. Im Vergleich zum BND, Auswärtigen Amt und BKA, die teilweise aus Naziorganisationen hervorgegangen sind oder bei denen zumindest zur Hälfte alte SS-, SA-, NSDAP-Mitglieder eingestellt werden, war der Verfassungsschutz stärker unter Kontrolle der Alliierten – so dass besonders belastete alte Nazis über Tarnfirmen beim Verfassungsschutz arbeiteten, mit Hilfe von Innenministerium und Finanzämtern.

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Die Xträmismusstheorie

Kern dieser Theorie, auf die die Arbeit des deutschen Inlandsgeheimdienstes fußt, ist, dass es in der Gesellschaft eine Mitte und ein Außen gibt. Die gesellschaftliche Mitte ist die heile Welt, die von Außen bedroht wird. Sie ist „demokratisch“, alles Außen angeblich nicht und gilt somit als „extremistisch“.

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Der deutsche Inlandsgeheimdienst aka Verfassungsschutz – eine einzigartige Erfolgsgeschichte

Im Januar 2013 verkündete der ehemalige Mitarbeiter des Thüringer Verfassungsschutzes und NPD-Funktionär Kai-Uwe Trinkaus, er habe 2007 von einem Verfassungsschützler eine Liste mit Namen von linken Aktivist_innen erhalten. Dazu meinte der Beamte: „Ein paar hinter die Ohren hat noch keinem geschadet“. Die Landesregierung hat keine juristischen Schritte gegen diese Behauptung eingeleitet. Ist es also wahr? Auch wenn hier ein Nazi nur groß tun wollte und die Sache nicht genau so stimmt, steht doch eins fest: Die Story könnte, schaut man sich die Geschichte des deutschen Inlandsgeheimdienst namens Verfassungsschutz an, ohne Weiteres so gewesen sein. Denn all das Gerede vom „Versagen“ der Staatsschutzbehörden verhindert die klare Sicht darauf, dass Verfassungsschutz & Co. sehr effektiv arbeiten, wenn sie das denn wollen. Und gegen Linke wollten sie – nicht zufällig – immer.

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Sowas kommt von so was

Warum Verfassungsschutz und Bespitzelung gut zu parlamentarischer Demokratie und Marktwirtschaft passen

Alle Jahre schwappt die Forderung, den Verfassungsschutz abzuschaffen, auch mal in linksliberale Kreise. Gerade nachdem permanent neue Details über die rassistische Mordserie des NSU bekannt wurden, schäumte z.B. der vorzeige- liberale Journalist Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung: „Wäre der Verfassungsschutz ein normaler Gewerbebetrieb, dann hätte ihn die Gewerbeaufsicht wegen schwerer Mängel schon zugesperrt.“ Und selbst Ortsgruppen der SPD fordern: „Verfassungsschutz auflösen“ und verweisen darauf, dass Geheimdienste allgemein nicht gut zu einer demokratischen Gesellschaft passen würden. Den Verfassungsschutz wollen wir auch abschaffen. Aber die Vorstellung, es gebe ein Widerspruch zwischen Verfassungsschutz und repräsentativer Demokratie in der Marktwirtschaft, die halten wir doch eher für ein Märchen.

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